Bis 2025 will die Schweiz klimaneutral werden. Die Strategie über einen zunächst niedrigeren CO2 Fußabdruck hin zu „Zero Emission“ beinhaltet im wesentlichen den Einsatz von elektrisch betriebenen Luft-Wärme-Pumpen und Elektroautos, statt des Verbrennens von Öl, Gas und Benzin.
Dies bringt allerdings ein neues Problem mit sich, wie die EMPA – Swiss Federal Laboratories for Materials Sience and Technology in einer Pressemitteilung berichtet. Durch den damit stark steigenden Stromverbrauch ist das Land auf Importe angewiesen. Während der in der Schweiz produzierte Strom überwiegend aus Wasserkraftwerken und Atomkraftwerken stammt und somit nahezu CO2-neutral ist sieht das in vielen Nachbarländern ganz anders aus. Schätzungen zufolge sind fossile Kraftwerke zur Stromgewinnung für 25% der Treibhausgasemissionen in Europa verantwortlich. Während der in der Schweiz produzierte Strom rund 40g CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde verursacht, liegt der Durchschnitt des gesamten Strommix, also inklusive Importe, bei rund 108g. „In Spitzenstunden können es sogar bis zu 600g sein“, sagt Martin Rüdisüli vom «Urban Energy Systems Lab» der Empa.
Da die Schweiz gleichzeitig aus der Atomstromgewinnung aussteigen will muss neben dem neuen zusätzlichen Bedarf dieser Anteil am jetzigen Strommix ebenfalls ersetzt werden. Die Erträge aus Photovoltaik sind in der Schweiz im Winter recht gering, der Ertrag aus Windkraft um diese Jahreszeit jedoch höher als im Sommer. Die Forscher haben verschiedene Szenarien für die Kombination der beiden Energieerzeugungsmethoden durchgerechnet. Bei einem ausreichenden Ausbau im Winter wäre jedoch der Stromproduktion im Sommer höher als der Verbrauch. Eine Lösung wird hier in der „Power-to-X“-Technologie gesehen, also die Umwandlung von Strom in speicherbare Energieträger wie Wasserstoff und synthetisches Methan oder aber auch das thermische Speichern in Erdsondenfeldern gesehen.